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„Bärenstark“

Familientag bei Kern-Liebers

Statt hunderter Autos ein Riesenfestzelt, ein gutes Dutzend Foodtrucks, Kinderkarussel und Hüpfburgen. Am Samstag hatte sich ein großer Parkplatz bei Kern-Liebers in Sulgen in eine Art Volksfestgelände verwandelt. Einer der großen Schramberger Betriebe feierte nach längerer Pause wieder einen Familientag.

Schramberg. Etwa 2500 Besucherinnen und Besucher tummelten sich auf dem Gelände beim diesjährigen Familientag.  Eine bunte Mischung aus Gerüchen zog über das Gelände. Hier brutzelte ein Foodtruckgrillmeister Putensteaks und rote Würste, da gabs frisch gebackene Striebele, ein paar Meter weiter schaufelte ein Koch in einer großen Pfanne Kässpätzle und am anderen Ende rollte ein Team mexikanische Burritos. Ein gutes Dutzend Foodtrucks umsäumten das Gelände.

Foodtrucks luden zum Probieren ein. Foto: him

Neben Sprudel und Bier, Apfelschorle und Cola konnten die Besucher auch einen „Hugo“ oder einen Espresso probieren. Klar, auch ein Wagen mit „Gelato“ stand in der Nähe des Kinderbereichs. Im L-förmigen Festzelt musizierte die „Herrenmusik“, dazwischen legte ein DJ auf.

Hüpfburg und Karussel. Foto: him

Infoprogramm im Werk

Im Werk selbst hatten die Gäste die Möglichkeit, an verschiedenen Stationen zu sehen, was und wie bei Kern-Liebers produziert wird. In den Schulungsräumen hielten Mitarbeiter Vorträge zur Messtechnik, über die Digitalisierung und welche Bedeutung Federwerkstoffe in der Elektronik haben.

Bei seiner Begrüßung im Festzelt erinnerte Erek Speckert, der Vorsitzende der Geschäftsleitung, daran, dass das Unternehmen wie die gesamte Wirtschaft sich weiterhin in einer „schwierigen Situation“ befinde. Speckert erwähnte den seit mehr als drei Jahren dauernde Krieg in Europa und einen in Großbuchstaben Weltmachtpläne verkündenden Donald Trump.

Speckert: „Jammern hilft nicht“

Aber jammern helfe nicht. „Die Situation ist wie sie ist, wir können es in Schramberg nicht ändern.“ Als Firma könne man sich nicht auf die Politik verlassen, sondern könne nur selbst versuchen, die Sache in Ordnung zu bringen. Bei Kern-Liebers sei man „ein starkes Team, das zusammenhält und nach pragmatischen Lösungen sucht“.

Erek Speckert bei der Begrüßung. Foto: him

Speckert dankte der Belegschaft, dass sie dem Unternehmen die Treue halte und nicht weggelaufen sei, sondern dafür sorge, „dass der Laden läuft“. In guten Zeiten Leistung bringen, könne jeder. Dies auch in schlechten Zeiten zu tun, sei „bärenstark“, fand Speckert.

Die Rentner eingeladen

Besonders freue es ihn, viele Rentnerinnen und Rentner unter den Gästen zu sehen. Man habe diese schon lange nicht mehr einladen können. Erst wegen der Pandemie und dann, weil es vor drei Jahren einen „Engpass“ gegeben habe. Statt des früher üblichen Ente-Essens habe man die Rentner nun zu Familienfest eingeladen. Es sei für die Ehemaligen ja vielleicht auch schön, „mal wieder durch die ‚heiligen Hallen‘ zu schlendern“.

Mehr oder weniger gut Zuhörende im Festzelt… Foto: him

Speckert freute sich aber auch über die vielen Kinder auf dem Gelände. Einige werden vielleicht in zehn oder 20 Jahren hier arbeiten, in der Produktion, in der Entwicklung oder vielleicht auch als Chef. „Wir haben flache Hierarchien.“ Jetzt sollten sie Spaß haben, aber am Abend vielleicht ihre Eltern fragen, was sie im Betrieb machen.

70 Freiwillige

Vor einem halben Jahr habe man sich entschlossen, diesen Familientag zu begehen. Das nun 2500 Gäste kämen, sei „sensationell“, so Speckert, „das zeigt das große Interesse an der Firma.“  Auf die Beine gestellt habe das alles eine Gruppe von 70 Freiwilligen unter Leitung von Robin Steiger.

Der Chef wird selbst grillen. Foto: him

Als Anerkennung würden seine Vorstandskollegen und er für die 70 Helferinnen und Helfer bei einem kleinen Fest Anfang September für alle grillen, kündigte Speckert an. Er wünsche viel Spaß und gute Stimmung. „Dann rocken wir die Welt auch weiter“, schloss er.

Kurz drauf übernahmen wieder DJ und Band die Bühne. Die Gäste tummelten sich auf dem Festgelände und im Betrieb, genossen die Leckereien der Foodtrucks, bis sich gegen Abend der Platz langsam leerte.

Am Eingangsbogen zum Festgelände schon das neue Logo, während auf dem Firmenschild noch das bisherige Firmenlogo prangt. Foto: him

Spätestens ab Montag werden dann wieder die Autos der Kern-Liebers Beschäftigten hier stehen.




Martin Himmelheber (him)

... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.
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